Berufsausbildung
Mesnerin & Mesner
Die Mesnerin und der Mesner spielen eine zentrale Rolle im liturgischen Leben der katholischen Kirche. Sie sind die Hüter der heiligen Orte und Gegenstände und sorgen dafür, dass alle liturgischen Feiern würdevoll und reibungslos ablaufen. Ihr Dienst ist vielseitig und erfordert sowohl praktische als auch spirituelle Kompetenzen.
Jesus selbst legte Wert darauf, dass für die Feier des letzten Abendmahles mit seinen Jüngern die notwendigen Vorkehrungen getroffen wurden. Er schickte dazu Petrus und Johannes voraus, um alles vorzubereiten (vgl. Lk 22, 7-13).
Voraussetzung
- Positive Einstellung zu Glaube und Kirche
- Freude am liturgischen und sakralen Dienst
- Abgeschlossene Berufsausbildung, idealerweise in einem handwerklichen Beruf
- Teamfähigkeit
- Selbständiges Arbeiten, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit
- Bereitschaft an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten
- Bereitschaft zur Weiterbildung (Besuch der Mesnerschule nach einer Probezeit)
Tätigkeit/Berufsbild/Ausbildung
Der Mesnerdienst ist eines der vielseitigsten Dienstämter der Kirche. Die konkreten Aufgaben variieren von Ort zu Ort und sind von der jeweiligen Pfarre in einer Stellenbeschreibung festzuhalten.
Aufgabengebiet:
Dienst an der Liturgie
- Vor- und Nachbereitung sowie ggf. Assistenz bei Gottesdiensten, Sakramentenspendungen, Prozessionen und Wallfahrten
- Aufbauten und Dekorationen zu besonderen liturgischen Anlässen
Technisches Inventar
- Fachlich richtige Handhabung, Pflege und Wartung von Uhren- und Läuteanlage, Beleuchtung, Beschallung, Heizung und Sanitäranlagen
Außenanlagen
- Pflege der Grünanlagen, ggf. Friedhof, Vorplätze und Verkehrswege
Dienst am Gottesdienstraum und dessen Einrichtung
- Öffnen und Schließen der Kirche und deren Nebenräume (Seitenkapellen, Krypta, Sakristei, Turm, Dachböden)
- Instandhaltung und Blumenschmuck
- Beobachtung der Bausubstanz
Liturgisches Inventar
- Sachgerechte Handhabung und werterhaltende Pflege sowie Lagerung von kirchlichen Textilien (Paramente), Geräten, Büchern und Einrichtungsgegenständen
Pastoraler und administrativer Dienst
- Je nach örtlichen Verhältnissen und persönlichen Fähigkeiten kann der Mesnerdienst mit anderen kirchlichen Diensten kombiniert werden, z.B. Pfarrsekretär/in, Verwaltung und Hausmeisterdienst für andere pfarrliche Gebäude
- Anleitung und Begleitung der Ministranten/innen, kompetente Ansprechperson für Kirchenbesucher, Kirchenführungen und Aufgaben im Pfarrbüro
- Nach Absprache mit dem Pfarrer können auch Aufgaben in der Liturgie (z.B. Lektor/in, Kommunionhelfer/in, Leitung von Wort-Gottes-Feiern) übertragen werden.
Wie wird man Mesner oder Mesnerin?
Mit Ausnahme größerer Pfarrgemeinden bzw. Pfarrgemeinschaften, wo der Mesnerdienst im Hauptamt versehen werden kann, wird der Dienst in Teilzeit, geringfügig beschäftigt oder ehrenamtlich ausgeübt. Bewerbungen sind an den zuständigen Pfarrer zu richten. Der Dienstvertrag richtet sich nach den jeweiligen diözesanen Richtlinien.
Der Dienst des Mesners steht in besonderer Beziehung zum Altar, von dort erhält er seine Aufgabe, hohe Würde und Bedeutung. Als Laie nimmt der Mesner am Sendungsauftrag der Kirche teil. Eine starke und lebendige Beziehung zu Jesus Christus und seiner Kirche ist ein wesentlicher Bestandteil für eine gute Ausübung dieses Dienstes.
Österreichische Mesnerschule
Die Österreichische Mesnerschule ist eine Einrichtung der Österreichischen Mesnergemeinschaft, welche im Auftrag der Österreichischen Bischofskonferenz für die Aus- und Weiterbildung der Mesnerinnen und Mesner in den der Gemeinschaft angeschlossenen Diözesangemeinschaften verantwortlich ist.
Die Österreichische Mesnerschule bietet in Zusammenarbeit mit den jeweiligen diözesanen Mesnergemeinschaften einen Kurs an, in dem die liturgischen, theologischen und fachlichen Grundkenntnisse, die zur Ausübung des Mesnerdienstes erforderlich sind, praxisorientiert vermittelt werden.
Für nähere Informationen zum Mesnerkurs klicke hier.
Kontakt
Diözese St. Pölten
Elisabeth Kroy
Klostergasse 15
3100 St. Pölten